Der integrale Job-Test für Hochsensible

Bist du hochsensibel bzw. feinfühlig? Dann leidest du wahrscheinlich auch unter einer schnellen Reizüberflutung. Nicht nur im privaten Bereich, sondern ebenso in der Arbeit tun sich hochsensible Menschen manchmal schwer, da sie häufig durch die gegebenen Rahmenbedingungen in der optimalen Ausübung ihrer Tätigkeit beeinträchtigt werden.

Ob Großraumbüro, fehlende Rückzugsmöglichkeit oder die Frage nach der Sinnhaftigkeit – es gibt einige Faktoren, die bei feinfühligen Menschen zu Stress führen können. Auch Themen wie Überforderung, Unterforderung oder das allseits bekannte Hamsterrad werden bei Hochsensibilität schneller “getriggert”. 

Aber egal, ob hochsensibel oder nicht: Hast du schon mal darüber nachgedacht, ob du nicht doch im falschen Job bist? Der folgende “Schnelltest” auf Basis der integralen Theorie liefert dir erste Erkenntnisse und Einsichten diesbezüglich.

Auf das Thema integrale Theorie möchte ich an dieser Stelle nicht im Detail eingehen. Nur so viel: letztendlich geht es – vereinfacht gesagt – um vier verschiedene Perspektiven, die wir einnehmen können, um ein Thema – in diesem Fall deine Arbeit – übergreifend bzw. integral zu betrachten.

Wie sieht es mit deiner inneren Einstellung aus?

Beginnen wir unsere integrale Reise bei deinem Mindset und der Frage: wie sieht es mit deinen Gedanken und Gefühlen aus? Nimm dir dazu gerne mal etwas Zeit und schreibe auf, wie du dich fühlst, wenn du an deine aktuelle Arbeit denkst. Welche Gedanken schießen dir als Erstes durch den Kopf? Schreib’ einfach drauf los, ohne irgendwelche “Filterfunktion”. 

Wenn du das getan hast, prüfe, ob du mehr positive oder negative Dinge aufgeschrieben hast. Dies könnte dir einen ersten Anhaltspunkt über deine innere Einstellung zu deiner Arbeit geben. Falls nun nämlich vor allem negative Gedanken und Gefühle auf deinem Papier stehen, solltest du auf jeden Fall mal darüber nachdenken, warum das so ist und entweder dein Mindset oder die Ursachen ändern.

Fakten, Fakten, Fakten

Nach dem Ausflug in deine Gedanken- und Gefühlswelt geht es nun um Fakten bzw. objektive Gegebenheiten. Gehe hierfür einmal deinen gesamten Arbeitstag (inkl. Weg zur Arbeit) durch und frage dich:

  • Was stört dich an deiner aktuellen Tätigkeit und was gefällt dir?
  • Welche deiner Arbeitsinhalte findest du sinnvoll, welche nicht?
  • Kannst du deine Talente und Fähigkeiten bei deiner Arbeit einsetzen?
  • Wie ist deine Arbeitsbelastung? Wie sind deine Arbeitszeiten?
  • Hast du genügend Freiraum für deine Kreativität?
  • Wieviel verdienst du? Findest du dein Gehalt angemessen?

Wie gesagt, hier geht es v.a. um die Fakten bzw. objektiven Gegebenheiten und inwiefern diese dich als hochsensiblen Menschen in deiner Tätigkeit beeinflussen. Auch hier lade ich dich ein, die positiven und negativen Dinge während deines Arbeitstages gegenüberzustellen und zu schauen, welcher Anteil überwiegt. 

Gemeinsam statt einsam

Kommen wir nun zur Beziehungsebene – schließlich sind wir ja i.d.R. keine Einzelkämpfer im Beruf, sondern umgeben von Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten dürfen. Egal ob Vorgesetzte(r) oder KollegInnen. Gerade für hochsensible bzw. feinfühlige Menschen ist die emotionale Ebene sehr wichtig. Deshalb auch hier ein paar Impulsfragen: 

  • Wie fühlt sich für dich die Zusammenarbeit im Team an? 
  • Erhältst du in der Arbeit die Wertschätzung und Anerkennung, die du verdienst?
  • Hast du das Gefühl, deine Feinfühligkeit wird gesehen und respektiert?
  • Empfindest du das Arbeitsklima eher als ein harmonisches Miteinander oder ein konkurrenzbetontes Gegeneinander?

Fehler im System?

Zu guter Letzt betrachten wir noch die “systemischen” Gegebenheiten bzw. das berufliche Umfeld. Gerade bei Hochsensiblen ist eine “stimmige” Umgebung wichtig als Voraussetzung, um optimal arbeiten zu können. In Zeiten von Homeoffice gibt es hier inzwischen mehr Möglichkeiten, aber nicht jedem sind diese zugänglich. Ein Großraumbüro kann so schnell zur “Hölle” werden. Deshalb auch hier ein paar Impulsfragen: 

  • Wie sieht es mit deinem Arbeitsplatz und deinen generellen Arbeitsbedingungen aus?
  • Gibt es ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für dich?
  • Fühlst du dich häufig gestört von der Geräuschkulisse am Arbeitsplatz?
  • Wie sieht es mit deinem Arbeitgeber aus? Ist die Unternehmensphilosophie in deinem Sinne? Werden die dort beschriebenen Werte auch wirklich gelebt?
  • Würdest du sagen, dein Unternehmen schafft einen sinnvollen Mehrwert für unsere Welt?

Und was lernen wir jetzt daraus?

Das waren natürlich nur einige Impulse aus verschiedenen Perspektiven. Als feinfühliger Mensch hast du aber wahrscheinlich schon ein gutes Gefühl dafür bekommen, ob dein Job der richtige für dich ist oder nicht. Vielleicht hast du für dich festgestellt, dass es eigentlich ganz gut passt – bis auf ein paar Dinge. Dann solltest du auf jeden Fall erstmal dankbar sein und dir überlegen, was du kurzfristig tun kannst, um die noch vorhandenen “Störfaktoren” achtsam zu beseitigen. 

 Falls du jedoch das Gefühl bekommen hast, dass ein paar kleine Veränderungen nicht wirklich helfen, musst du jetzt natürlich nicht gleich kündigen. Hier würde ich dir empfehlen, nicht nur deine Arbeit, sondern auch dein Leben einmal detailliert aus ganzheitlicher Sicht zu betrachten. Hierfür gibt es ein sehr hilfreiches Tool, welches ich dir gerne schenke. Schau doch mal unter: https://www.integral-erfolgreich.de/bestandsaufnahme und sichere dir dieses Geschenk.

Auf Basis der daraus gewonnenen Erkenntnisse kannst du dann z.B. mit den vier Kernfragen von ikigai den nächsten Schritt gehen und überlegen, wie die perfekte Arbeit für dich aussehen könnte. Denn in dir schlummern besondere Fähigkeiten, die nur darauf warten, endlich sinnvoll eingesetzt zu werden, um deinen Beitrag für die Welt zu leisten.

Warte deshalb nicht zu lang, sondern sei es dir wert, dein Leben selbstbestimmt zu gestalten.