5 Schritte für einen bewussteren Umgang mit Zweifeln

Darf ich vorstellen: Zacharias Zweifel. Mein geistiger Mitbewohner, der keine Miete bezahlt und trotzdem immer das letzte Wort haben will.

Früher hat er es oft geschafft, mich zum Verzweifeln zu bringen, aber heute ist er ein guter Freund von mir geworden. Denn ihr werdet es nicht glauben, aber auch Zacharias hat Gefühle und vor allem will er gesehen werden. Und er möchte, dass wir endlich verstehen, dass er uns doch nur helfen will.

Denn die Welt da draußen ist voller Gefahren. Wir können Fehler machen, uns blamieren, enttäuscht werden – ja, das alles kann passieren. Und deshalb füttert uns Zacharias mit Selbstzweifeln wie „ich bin nicht gut genug“, ich bin zu alt, zu jung, zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein usw. – was natürlich an unserem Selbstwert nagt.

Die Sache mit dem Selbst-Bewusstsein

Leider beobachte ich häufig, dass wir vergessen, wer wir eigentlich wirklich sind, unsere Stärken und Talente und was uns als Mensch so einzigartig macht. Wir sind nicht unseres wahren Selbst bewusst. Wir vergleichen uns viel zu oft mit anderen und wollen etwas sein, das nicht unserem eigentlichen Selbst entspricht. Aber was können wir dagegen tun?

Fünf Schritte für einen bewussteren Umgang mit Zweifeln

1 – Bewusstsein schaffen

Überlege dir zuerst, welche (Selbst)-Zweifel bei dir regelmäßig auftauchen. Schreib diese am besten in Form einer „Zweifel-Liste“ auf. Die Liste muss nicht vollständig sein. Wichtig ist, dass du erst einmal damit anfängst, dir deiner Zweifel bewusst zu werden.

2 – Annehmen

Schau dir dann die Liste in Ruhe an, atme tief durch und akzeptiere, dass du diese Zweifel hast. Denk‘ an Zacharias und überlege dir, wovor dich diese Zweifel eventuell beschützen möchten.

3 – Analysieren

Hier geht es nun darum, deine Zweifel genauer anzuschauen und potenziell vorhandene Denk- und Verhaltensmuster ausfindig zu machen. Dabei ist es wichtig, zwischen deinem Selbst- und dem Fremdbild zu unterscheiden bzw. zwischen deinen subjektiven Gefühlen und objektiven Fakten. Frag dich deshalb z.B.:

  • Woher kommen die Zweifel?
  • Könnten sich dahinter (unbewusste) Glaubenssätze verbergen?
  • Sind es deine eigenen Erfahrungen oder bist du geprägt durch dein Umfeld, deine Erziehung?
  • Beruhen die Zweifel auf deinem Gefühl oder gibt es konkrete Fakten dafür?
  • Stell dir bei Glaubenssätzen auch immer die Frage „wer sagt das?“ und versuche Gegenbeispiele zu finden und deine Glaubenssätze umzuformulieren

4 – Dein wahres Ich erkennen

Was dir dabei helfen kann, deine Glaubenssätze bzw. Zweifel aufzulösen, ist die Beschäftigung mit deinem wahren ICH, deinem (teilweise verborgenen) Potenzial, deinen Talenten etc.

Die meisten Menschen kennen entweder ihr wahres Potenzial nicht oder unterschätzen es. Jeder Mensch ist einzigartig und jeder Mensch hat seine persönlichen Stärken. In diesem Schritt gilt es, diese herauszufinden und wert zu schätzen. Ich spreche hier oft auch von gegebenen „Ressourcen“. Gegeben deshalb, weil es einen „Kern“ in dir gibt, der unveränderlich ist – deine Persönlichkeit.

Wie deine Persönlichkeit aussieht, kannst du z.B. mit Hilfe des wissenschaftlich fundierten Deep O.C.E.A.N. Tests erkennen, den ich auch sehr erfolgreich für mein Coaching nutze. Zudem verwende ich gerne auch die Human Design Methode, die – richtig angewandt – noch tiefgreifendere Erkenntnisse über dich ermöglichen.

Unabhängig davon, welche „Methode“ du wählst, wichtig ist, dass du erkennst, wer du wirklich bist und was dich als Mensch ausmacht. Denn wenn du dir dessen bewusst bist, können dir deine Zweifel zukünftig nicht mehr viel anhaben.

5 – Dein Warum finden

Zu erkennen, wer du wirklich bist, ist ein Prozess, der sehr wichtig ist. Allerdings ist es ebenso wichtig, Klarheit darüber zu gewinnen, was du wirklich willst bzw. wofür du stehst. Es geht hierbei um dein Warum, deinen „Purpose“, dein ikigai oder wie du es auch immer nennen magst. Dieser „Leitstern“ hilft dir auch beim Umgang mit deinen Zweifeln, denn er zeigt dir den richtigen Weg.

Schließe Freundschaft mit deinen Zweifeln

Ein bewussterer Umgang mit deinen Zweifeln erlaubt es dir auch, diese wertzuschätzen. Vergiss dabei nicht, dass deine Zweifel dich beschützen wollen. Wichtig ist, dass du diese ernst nimmst, aber du dich nicht von deinem „wahren“ Weg abbringen lässt. Nimm deine Zweifel bewusst wahr und überlege dir, was sich dahinter verbergen könnte. Je mehr du dein wahres Selbst und dein Warum kennst, desto einfacher wird dir dies fallen. Gerne unterstütze ich dich auf diesem Weg.