Salutogenese – die Lehre vom Glück?
Drei Komponenten für ein glückliches Leben
Meistens gehen wir erst dann zum Arzt, wenn wir krank sind. Aber wäre es denn nicht viel besser, uns mehr darum zu kümmern, gesund zu bleiben und den Arzt als eine Art „Gesundheitsberater“ zu sehen? Letztendlich ist das der Grundgedanke der Salutogenese. In diesem Beitrag zeige ich dir, dass du aus der „Lehre von der Gesundheit“ auch etwas für dich und dein Glück lernen kannst.
Eine Frage der Perspektive
Wie so oft, kommt es auf unsere Perspektive an. Die zentrale Frage beim Thema Gesundheit sollte also nicht sein „warum erkranken wir?“, sondern „wie schaffen wir es trotz Widerständen und Risiken, gesund zu bleiben“?
Die Salutogenese betrachtet Krankheit und Gesundheit nicht als entweder oder, sondern als eine Art Kontinuum, zwischen deren Polen wir uns bewegen. Übersetzt heißt das, dass wir einfach mal mehr oder mal weniger gesund bzw. krank sind und wir uns auf diesem Kontinuum hin und her bewegen.
Die Sache mit den Stressoren
Aber was ist es denn nun, was unsere Gesundheit beeinflusst? Letztendlich sind es v.a. sogenannte Stressoren. Diese können auf äußeren Umständen beruhen (z.B. Umweltbedingungen, Krankheitserreger etc.) oder auf inneren (z.B. unser Mindset). Unser Wohlbefinden wird demzufolge dadurch beeinflusst, wie wir mit diesen Stressoren umgehen. Was uns dabei wiederum hilft, ist unsere Resilienz und das Kohärenzgefühl.
Gesund und glücklich
Aber eigentlich soll es in diesem Beitrag ja nicht um die Gesundheit, sondern um das Thema „glücklich bleiben“ gehen – auch wenn beides irgendwie zusammengehört. Bezogen auf das Glück stellt sich dementsprechend die Frage: warum warten wir eigentlich immer bis wir unglücklich sind, bevor wir etwas in unserem Leben verändern?
Oder anders gefragt: wie schaffen wir es trotz Krisen und Rückschlägen glücklich zu bleiben?
Nehmen wir mal an, du bist eigentlich ganz zufrieden und glücklich. Du hast eine Familie, einen guten Job, bist gesund, finanziell abgesichert…
Nun wäre es natürlich schön, wenn es für immer so bleiben würde. Aber es ist nun einmal so, dass es diese „bösen“ Stressoren gibt, die uns im Leben immer wieder herausfordern, wie z.B.:
- Du könntest deinen Job verlieren
- Du könntest krank werden
- Dein Partner könnte sich von dir trennen
- Es könnte eine Pandemie kommen…
Es müssen aber nicht zwangsläufig unvorhersehbare, externe Einflüsse sein. Auch du veränderst dich im Laufe des Lebens. Du entwickelst dich weiter, entdeckst ganz neue „Seiten“ in dir, die ebenfalls dein Leben bzw. deine Definition von Glück verändern können.
Aber was kannst du denn nun tun, um dich darauf vorzubereiten bzw. um auch beim plötzlichen Auftreten von Stressoren glücklich zu bleiben?
Die drei Komponenten für dein Glück
Die erste Komponente für ein stimmiges Kohärenzgefühl bzw. ein glückliches Leben ist die Verstehbarkeit bzw. ein Verständnis für die Zusammenhänge im Leben. Egal, was geschieht, wichtig ist es, die Situation aus ganzheitlicher Sicht zu betrachten, um zu verstehen, was da gerade passiert (ist).
Nun sehen wir zur Zeit, dass Verständnis für jeden Menschen anders aussehen kann. Und dennoch versucht unser Gehirn, die Geschehnisse zu verstehen. Wir versuchen also, die Zusammenhänge zu erkennen, um uns unser eigenes Bild der Realität zu machen. Wie gesagt, ob dieses Bild der Wahrheit entspricht, ist letztendlich egal – abgesehen davon, dass es DIE Wahrheit sowieso nicht gibt. Wichtig ist eben nur, dass wir für uns selbst ein Gefühl der Verstehbarkeit herstellen, um unseren Verstand zu „beruhigen“.
Was bedeutet dies jetzt konkret für dich?
Nimm dir am besten regelmäßig die Zeit, dein Leben im JETZT aus ganzheitlicher Sicht zu betrachten, z.B. in Form einer Bestandsaufnahme bzw. Standortbestimmung. Ich empfehle dir hierfür u.a. mein kostenfreies Work-Life-Lebensrad (link: Work-Life-Lebensrad).
Mögliche Fragen für mehr Verständnis:
- Wie glücklich bin ich momentan in den verschiedenen Lebensbereichen wie Arbeit, Familie, Gesundheit… (Lebensrad)
- Inwieweit bin ich dafür selbst verantwortlich und wie sehr beeinflusst mich mein Umfeld?
- Welche Stressoren können mein Leben beeinflussen?
- Gibt es Zusammenhänge zwischen meinem Leben im Jetzt und meinem Mindset der vergangenen Monate?
Sinnhaftigkeit
Kommen wir zur zweiten Komponente, dem Gefühl für Sinnhaftigkeit. Während das Verständnis zumeist ein Kopfthema ist, gehen wir nun auf die Ebene des Herzens. Hier geht es u.a. um die Fragen:
- Was könnte der Sinn des Ganzen sein?
- Wofür tue ich das alles?
- Was macht mich wirklich glücklich?
- Was ist mein Warum, mein ikigai, mein „Purpose“?
Ich weiß, das sind jetzt große Themen, die nicht mal schnell aufgeschrieben werden. Und dennoch solltest du dir unbedingt die Zeit nehmen, um dich damit zu beschäftigen. Es muss ja nicht gleich die Rettung der Welt sein. Du kannst die Sinnhaftigkeit auch erst einmal im Kleinen suchen, z.B. für einen Lebensbereich wie Familie oder Arbeit.
Wenn du den Sinn des Ganzen zumindest in Ansätzen erkannt hast, dann weißt du, wofür du jeden Morgen aufstehst. Du hast einen inneren Antrieb, der vom Herzen kommt. Du bist bereit, dafür auch Herausforderungen anzunehmen, weil dir bewusst ist, dass es sich lohnt.
Um also glücklich zu bleiben oder zu werden, empfehle ich dir, deinen persönlichen „Leitstern“ zu finden. Bastle ein Visionboard, lass dich von der Wunschfee besuchen oder nutze eine der anderen Methoden, um herauszufinden, was du wirklich willst.
Machbarkeit
Durch das Verständnis und die Sinnhaftigkeit weißt du nun, wo(für) du stehst. Nun gilt es aber noch, ein Gefühl für die Machbarkeit zu bekommen, denn du solltest auch daran glauben, dass du es schaffen kannst. Deshalb überlege dir:
- Hast du schon eine Idee, wie du es schaffst, glücklich zu bleiben?
- Resultieren aus dieser Idee auch konkrete Handlungen?
- Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, was für Stressoren dein Glück negativ beeinflussen könnten?
- Weißt du, wie du in solchen Fällen am besten reagierst?
- Kennst du deine Ressourcen und dein Verhalten unter Stress?
Letztendlich ist für mich das Thema Machbarkeit eng verbunden mit der Umsetzung bzw. unserem alltäglichen Tun. Wie heißt es doch so schön: der Weg ist das Ziel und je älter ich werde, umso bewusster wird mir das. Zu wissen, was du möchtest und wie dein Leben in Zukunft aussehen soll, ist wichtig. Du solltest dir auch Ziele setzen, damit du die Richtung kennst. Aber was wirklich zählt, ist der jetzige Moment. JETZT hast du die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen. JETZT hast du die Chance, dein Leben zu verändern. JETZT ist der Moment, in dem du lebst.
© Ulrich Ege
Suche dein Glück nicht in der Zukunft, sondern im JETZT. Höre auf dein Herz und folge der Freude. Finde heraus, was du wirklich willst und was dich ganzheitlich glücklich macht.
Und wenn du hierfür eine achtsame Begleitung wünschst bzw. einen neutralen Blick von außen, dann melde dich gerne bei mir. Leider stelle ich häufig fest, dass viele meiner KlientInnen stark von ihren „Denkmustern“ beeinflusst werden, die sie oftmals von ihrem Umfeld übernommen haben und nicht ihrem wahren ICH entsprechen. In einem unverbindlichen Klarheitsgespräch können wir gemeinsam herausfinden, wie dein persönlicher, ganzheitlicher Weg (Link zum Begleitprogramm) aussehen könnte.
Video auf YouTube: Salutogenese Video