Berufung finden in der Lebensmitte
Berufung neu entdecken – Lebensmitte als Chance
Die Lebensmitte kann für viele Menschen eine schwierige Zeit sein. Plötzlich stellen sie fest, dass sie in ihrem Beruf unzufrieden sind oder dass ihre aktuellen Lebensumstände nicht mehr ihren Wünschen und Vorstellungen entsprechen. Doch anstatt diese Phase als (Mid-Life-)Krise zu betrachten, sollte sie als Chance gesehen werden, um einen neuen Sinn im Leben bzw. eine neue „Berufung“ bzw sein „ikigai“ zu entdecken und dadurch ganzheitlich glücklich und erfolgreich zu werden.
Love it, change it or leave it
Eine neue Berufung zu finden, bedeutet nicht unbedingt, dass man seinen derzeitigen Job komplett aufgeben muss. Grundsätzlich hast du immer die Wahl zwischen „Love it, change it or leave it„.
Du kannst also im ersten Schritt versuchen, die positiven Seiten deines Jobs wieder wertzuschätzen („Love it„). Falls dies nicht gelingt, reicht es häufig schon, bestimmte Aspekte im beruflichen Umfeld zu verändern oder neue Aufgaben innerhalb des Unternehmens zu übernehmen, um wieder mehr Erfüllung im Beruf zu finden („Change it„). Sofern es auch diese Möglichkeiten nicht gibt, solltest du dich auf die Suche nach einer neuen Herausforderung machen, indem du dich bei anderen Unternehmen bewirbst oder dich selbstständig machst („Leave it„).
Es geht nicht nur um deine Arbeit
Eine neue Berufung zu finden, bedeutet jedoch nicht nur, sich beruflich umzuorientieren, sondern auch, sich die Zeit zu nehmen, sein Leben ganzheitlich zu betrachten. Dazu gehört auch, sich Gedanken über seine Hobbys und Interessen zu machen. Es geht darum, eine Balance zwischen Beruf und Freizeit zu finden (Work-Life-Optimierung) und sicherzustellen, dass man seine Talente und Fähigkeiten in einer Tätigkeit ausübt, die man wirklich liebt.
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Geld ist nicht alles, aber wichtig
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der bei der Suche nach einer neuen Berufung und dem Streben nach ganzheitlichem Glück berücksichtigt werden sollte, ist die finanzielle Sicherheit. In der Lebensmitte ist man oft in einer Phase, in der man Verpflichtungen wie eine Familie oder eine Hypothek hat und man sich deshalb Gedanken darüber machen muss, wie man seine Finanzen stabil halten kann, während man seine Berufung verfolgt. Empfehlenswert ist es hierbei, sich fortzubilden, was das Thema Geld und Finanzen angeht und zu überlegen, welche Möglichkeiten es für deine persönliche Situation gibt. Wichtig ist hier, auf ein ausgewogenes Rendite-Risiko-Verhältnis zu achten.
Flexibilität gewinnt an Bedeutung
Man kann sich auch überlegen, wie man seine aktuelle Tätigkeit auf flexiblere Arbeitszeiten oder Teilzeitarbeit umstellen kann, um mehr Zeit für Familie, Hobbys und andere Interessen zu haben oder sich nebenbei selbstständig zu machen. Hier ist es natürlich auch wichtig, die Finanzen im Blick zu behalten und nicht unüberlegt zu handeln.
Auch dein Umfeld ist sehr wichtig
Ein weiterer wichtiger Faktor, der berücksichtigt werden sollte, ist die Rolle der Umwelt und der sozialen Beziehungen. Es geht darum, sicherzustellen, dass man in einer Umgebung lebt und arbeitet, die für einen gesund und erfüllend ist und in der man positive soziale Beziehungen pflegen kann. Zentral ist hierbei natürlich die Familie. Hier empfiehlt es sich, einen ehrlichen Blick auf das eigene Familienleben zu werfen und zu überlegen, wie dieses in die eigene Lebens- und Arbeitsplanung optimal integriert werden kann.
Wie sieht es mit einer räumlichen Veränderung aus?
Vielleicht besteht auch der Wunsch nach einer räumlichen Veränderung. So kann man überlegen, ob man in eine andere Stadt oder sogar in ein anderes Land ziehen möchte, um eine Umgebung zu finden, die besser zu einem passt – natürlich im Einklang mit den familiären Umständen. Auch ein stärkeres Engagement in der Nachbarschaft oder im sozialen Bereich (z.B. eine ehrenamtliche Tätigkeit) führt häufig zu einem größeren Glücksgefühl.
Tipps für die Umsetzung
Sich auf die Suche nach einer neuen Berufung und dem Streben nach ganzheitlichem Glück vorzubereiten, erfordert Zeit und Hingabe. Hier sind einige Tipps, die dich auf deinem Weg unterstützen können:
- Mach dir klar, was DU (wirklich) willst
Bevor du dich auf die Suche nach einer neuen Berufung machst, ist es wichtig, dass du dir klar darüber wirst, was DU willst. Überlege dir, welche Ziele du erreichen möchtest und welche Art von Leben du führen willst. Ich arbeite hier z.B. gerne mit der „Wunschfee-Methode“.
- Informiere dich
Informiere dich über verschiedene Berufe und Karrieremöglichkeiten. Recherchiere, welche Anforderungen für bestimmte Berufe gelten und welche Art von Ausbildung oder Erfahrung erforderlich ist.
- Mach dir einen Plan – sofern du der „Typ“ dafür bist
Sobald du eine Vorstellung davon hast, was du willst, ist es wichtig, einen Plan zu erstellen. Überlege dir, welche Schritte du unternehmen musst, um deine Ziele zu erreichen und setze dir konkrete Ziele (z.B. mit der SMART-Methode). Leider tun sich einige Menschen schwer mit dem Thema Zielsetzung. Falls das bei dir auch so ist, solltest du den Austausch mit anderen Menschen suchen.
- Suche dir Unterstützung
Eine berufliche Neuorientierung kann Ängste und Blockaden hervorrufen. Suche dir Unterstützung, indem du dich mit Freunden oder Familie berätst oder professionelle Hilfe in Anspruch nimmst. Ein erfahrener und achtsamer Coach kann dir als Mentor zur Seite stehen, um dir andere Perspektiven aufzuzeigen und dich zu motivieren, wenn es mal nicht so gut läuft.
- Sei bereit für Veränderungen
Eine Neuorientierung bedeutet auch Veränderungen. Sei bereit dafür und sei offen für neue Herausforderungen und Optionen. Hab Vertrauen in deine Fähigkeiten und Talente, höre auf deine innere Stimme (bzw. deine innere Autorität wie es im Human Design genannt wird) und glaube daran, dass du die richtige Entscheidung treffen wirst.
Werde dir deiner Potenziale und Fähigkeiten bewusst
Ein wichtiger Schritt bei der Suche nach der Berufung ist das Verständnis der eigenen Potenziale, Fähigkeiten und Interessen. Nimm dir die Zeit, um darüber nachzudenken, was du besonders gut kannst und was dich als Mensch einzigartig macht. Häufig unterschätzen wir diesen Aspekt, aber jeder Mensch ist auf seine Art besonders und hat spezielle Fähigkeiten und Talente, die gerade auch im Berufsleben den Unterschied machen können.
Ich arbeite hier seit Längerem mit dem wissenschaftlich fundierten Deep O.C.E.A.N. Persönlichkeitstest und dem ganzheitlichen Human Design Ansatz. Das Bewusstwerden der eigenen Persönlichkeit und potenzieller Konditionierungen führt zu einer gesunden Selbsteinschätzung und einem gesteigerten Selbstwertgefühl.
Praxistest und Visualisieren
Ein weiterer wichtiger Schritt bei der Suche nach der Berufung ist das Ausprobieren und das Sammeln von Erfahrungen in potenziellen Berufsfeldern. Dies kann z.B. durch Praktika, ehrenamtliche oder nebenberufliche Tätigkeiten erreicht werden. Diese Erfahrungen können helfen, die eigenen Fähigkeiten und Interessen zu klären und sich dadurch bewusster zu werden, welche beruflichen Optionen am besten zu einem passen.
Sofern dies nicht möglich oder nicht gewollt ist, bietet sich auch eine Art „Visionsreise“ in die Zukunft an. Hierbei versetzt du dich in Gedanken in deine neue Tätigkeit, um mit möglichst vielen Sinnen wahrzunehmen, wie du dich dabei fühlst.
Resilienz stärken und aus Rückschlägen lernen
Es ist auch wichtig, ein positives Mindset zu haben und sich darauf vorzubereiten, dass es möglicherweise einige Rückschläge und Herausforderungen auf dem Weg zur Berufung geben wird. Es ist wichtig, flexibel zu sein und bereit zu sein, Anpassungen vorzunehmen, falls notwendig. Auch hier können Freunde, Familie oder ein Mentor dazu beitragen, dass man seinen Weg trotz Rückschlägen und Motivationstiefs mutig und entschlossen weitergeht.
Geduld war noch nie meine Stärke
Das Finden einer neuen Berufung und das Erreichen von ganzheitlichem Glück ist keine schnelle und auch keine einfache Aufgabe. Es erfordert i.d.R. Zeit, Geduld und Hingabe, aber es ist definitiv ein lohnendes Unterfangen.
Es ist wichtig, sich bewusst Zeit zu nehmen, um über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nachzudenken, um zu erkennen, was man wirklich möchte. Dabei sollte man aus ganzheitlicher Sicht auch die finanzielle Sicherheit, das Umfeld und andere soziale Aspekte berücksichtigen.
Es gibt viele Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten, die man in Anspruch nehmen kann. Man sollte sich auch nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wichtig ist jedoch dabei, dass du dir darüber klar bist, was DU wirklich möchtest und du dir nichts einreden lässt, was nicht deiner Überzeugung entspricht.
Der Weg ist das Ziel
Schließlich ist es wichtig zu erkennen, dass die Suche nach der Berufung ein lebenslanger Prozess sein kann und dass die Berufung sich im Laufe der Zeit verändern kann. Es ist wichtig, sich regelmäßig Zeit zu nehmen, um die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu überprüfen und sicherzustellen, dass man sich mit diesen noch wohl fühlt. Letztendlich gilt noch immer der Spruch „der Weg ist das Ziel“. Denn wenn du dich zu sehr auf deine Ziele fokussierst, kann es passieren, dass du vergisst, den Weg bzw. dein Leben im Jetzt zu genießen.
Fazit
In der Lebensmitte die Berufung zu finden, kann eine Herausforderung sein, aber es ist auch eine Chance, das Leben auf eine andere, erfüllende Art und Weise neu zu gestalten. Werde dir darüber bewusst, wer du wirklich bist (deine einzigartige Persönlichkeit und deiner Potenziale) und was du wirklich willst bzw. was dich wirklich glücklich macht. Achte darauf, dass du dein Leben aus ganzheitlicher Sicht betrachtest und genieße den Weg, auch wenn er manchmal steinig ist. Sehr gerne unterstütze ich dich als Coach, Berater & Mentor auf dem Weg zu deiner Berufung bzw. deinem ikigai.